Römische Kalkbrennerei

Die Römische Kalkbrennerei in Bad Münstereifel Iversheim wurde beim Verlegen einer Wasserleitung entdeckt und von 1966 – 68 ausgegraben. Sie ist ein fast 2000 Jahre altes Zeugnis Römischer Massenproduktion. Das ist einzigartig in Europa. Nun ist sie auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe und hat sehr gute Aussichten im nächsten Jahr diesen Titel zu erhalten.

Es ist gelungen die Anlage komplett freizulegen, die Funktion zu untersuchen und das Bauwerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In einer Halle waren 6 Kalkbrennöfen untergebracht. Nach außen war die Halle offen, das Dach wurde von Stützen getragen.

Die Anlage liegt am Rande des Erfttals. Die antiken Steinbrüche lagen oberhalb davon. Die Römischen Legionäre schleiften das Gestein zur Halle, wo es zerkleinert und gebrannt wurde. Der Weitertransport erfolgte per Ochsenkarren oder flachen Kähnen, die auf der Erft verkehrten.

Vor der Halle lagen die Wohnräume der Arbeiter. Die Inschriften auf den Weihesteinen bezeugen, dass es militärische Arbeitskommandos gab. Die Straße war an das Römische Straßennetz angeschlossen.

In einem Kalkofen wurde außer dem Brennmaterial noch die gesamte Kalkfüllung vorgefunden. So konnte man den gesamten Arbeitsprozess nachvollziehen. An einem der Öfen wurde ein Brennversuch unternommen, der einwandfrei funktionierte. Die Besonderheit der Iversheimer Ofentechnik ist die zentrale Lage der „Schnauze“, die zur Befeuerung und Öffnung diente. Bei anderen Funden waren die Öffnungen in der Bodenhöhe der Feuerungskammer.

Eine Beschickung wog 25 Tonnen, für die Befeuerung eines Brennvorgangs benötigte man ca. 60 Raummeter Holz.

In dem Museum gibt es noch einige Schaukästen mit den Funden aus der Umgebung. Es wurde ein sehr gutes Diorama erstellt, wo die Abläufe so dargestellt sind, wie sie wahrscheinlich abliefen. Im Infobereich gibt es viele Möglichkeiten sich zu informieren. Es werden auf Wunsch auch Videos gezeigt.

Der Dorf-Verschönerungsverein Iversheim e.V. betreut dieses Museum.