„Ich bin stolz darauf ein Michaelaner zu sein!“ Diesen Satz hört man häufig von den ehemaligen Schülern des St. Michaelgymnasiums. Und das hat seinen Grund.
St. Michaelgymnasium – Michaelmarkt – Michelsberg – Michaelkapelle. Das alles gibt es in Bad Münstereifel.
Die Michaelverehrung nimmt im Münstereifeler Stadtgebiet einen besonderen Raum ein.
Im Jahr 1625 kamen die Jesuiten nach Münstereifel und machten es zum Zentrum der Katholischen Erneuerung. Sie benannten ihr Gymnasium nach dem Erzengel, es entstand der Michaelmarkt, die Jesuiten belebten die Wallfahrt zum Mahlberg mit der Kapelle neu und nannten ihn jetzt Michelsberg bzw. Michaelkapelle. Der Name Michael steht im Neuen Testament für den Bekämpfer des Teufels, später wurde er z.B. auch Schutzpatron für Apotheker, Kaufleute und Polizeibeamte.
Von 1659 – 1665 errichteten die Jesuiten die dem Heiligen Donatus geweihte Jesuitenkirche. Die Kirche ist ein kühner, hoher Bau mit steil aufragendem Schieferdach und aufgesetztem Glockenturm. Der einschiffige Innenraum ist von einem hölzernen Netzgewölbe überspannt. Seit 1952 befinden sich die Reliquien des Heiligen Donatus, der als Fürsprecher gegen Blitz und Donner verehrt wird, in der Kirche. Draußen vor der Kirche hat man einen besonders schönen Blick zur Marktstraße bis hinaus zum Kneippkurhaus.
Angelehnt an die Jesuitenkirche steht das St. Michaelgymnasium. Über dem Portal steht die Zahl 1659 (Baubeginn) mit dem Spruch: Das Heil des Herrn dem hier Eintretenden. Zwischen 1652 und 1674 entstanden die umstehenden Gebäude, wie es die Eisenanker an den Wänden verkünden.
Die Jesuiten unterstützten nur das höhere Schulwesen. Das St. Michaelgymnasium hat bis heute einen sehr guten Ruf. Seit 1986 nahmen 241 Gruppen bei „Jugend forscht“ teil und sie gewannen insgesamt 470 Preise. Drei Mal haben die Schüler beim Bundeswettbewerb gewonnen.
Jedes Jahr findet ein Schüleraustausch mit Schulen in Bad Münstereifels Partnerstädten Asford (britische Grafschaft Kent) und Fougeres (französische Region Bretagne) statt.
Ganz besonders hervorheben muss man die Gesamtbibliothek, die mit mehr als 20000 Bänden eine der größten Schulbibliotheken in NRW ist. Über 2000 Bände, davon sind 76 gedruckte Bücher – Inkunabeln – (Druckerzeugnisse aus der Zeit vor 1500). Nur zu ganz besonderen Anlässen wird die Bibliothek für eine kleine Anzahl von Gästen zur Besichtigung geöffnet.
Mit Recht können die Schüler/innen sagen: Ich bin stolz darauf „Michaelaner“ zu sein!
Text und Fotos: Ruth Dresen