Der Heidentempel, oft auch „Matronenheiligtum“ genannt, befindet sich in  Bad Münstereifel – Nöthen auf dem Berg Addig. Dort tauchen Sie ein in eine Welt voller Mystik.
Dieser gallo-römische Tempelbezirk wird zu den bedeutendsten archäologischen Denkmälern der Nordeifel gezählt. Die Besucher bemerken sofort die hier herrschende mystische Stille, die sie in ihren Bann zieht.

Schon bevor die Römer hierherkamen, war dieser Ort eine Kultstätte der Kelten, zur Verehrung von Baumheiligen. Das Heiligtum wurde von 50 – 220 n- Chr. von den Römern angelegt. Sie erschufen auch die Steinbildnisse und Weihesteine.
Erhalten blieben die Fundamente der Basilika, des Jupitertempels, einer Wandelhalle mit Brunnen und Profanbauten. Die Originale der hier aufgestellten Weihesteine stehen zu ihrem Schutz an anderen Orten. Auf den Steinen sind 3 sitzende Matronen (Muttergöttinnen) aus drei Generationen mit Obst und Früchten auf dem Schoß abgebildet.

 

Weihestein vom Matronentempel, steht zurzeit in der römischen Kalkbrennerei in Iversheim

Der Matronenkult war in Germanien sehr verbreitet. Man glaubte, die Göttinnen spendeten Segen und Fruchtbarkeit. Auch beschützten sie Familie, Haus und Hof. Ursprünglich waren die Matronen eng mit dem Baumkult verbunden. Auf Abbildungen ist das Kultbild der Matronen häufig von Bäumen, Zweigen und Blättern umgeben.

In der Eifel wurde der hier lebende Keltenstamm, die Eburonen, von den Römern assimiliert. Die Eroberer übernahmen aber viele Sitten und Gebräuche. Bis heute werden z.B. das Maibaumsetzen und das Erntedankfest gefeiert. Der Ursprung dieser Feste ist uns kaum noch bekannt.

Wenn Sie neugierig geworden sind und erleben möchten, wie die Eburonen lebten, gibt es jedes Jahr im August gibt es eine Veranstaltung bei den wir über Kelten, Eburonen und Römer berichten.

 

Man erreicht den Heidentempel von Bad Münstereifel – Nöthen kommend in Richtung Pesch. Auf dem Wanderparkplatz „Heidentempel“ an der linken Seite machen Wegweiser rechtzeitig aufmerksam. Ein 600 m langer Waldweg führt dorthin.
In der Schutzhütte befinden sich Info-Tafeln, die über die Geschichte der Tempelanlage Auskunft geben. Der Tempelbezirk ist immer begehbar und er ist eintrittsfrei.

 

Für den Rückweg gibt es eine Alternative. Hinter der Schutzhütte führt ein schöner Waldweg hinunter zum Waldparkplatz nach Pesch. Dort nimmt man den Weg, der nach rechts abbiegt und ist in wenigen Minuten wieder am Wanderparkplatz „Heidentempel“.

Wer gerne wandern möchte kann auch den Rundwanderweg „Kräuterpfad“ laufen, der am Heidentempel vorbeiführt bis nach Nettersheim. Der Fernwanderweg Ahr-Urft führt ebenfalls hier entlang. Den genauen Routenverlauf finden Sie auf der Homepage des Eifelverein-Bad Münstereifel.

Für Mountainbiker gibt es noch die MTB-Tour 3

Das Bistro Plan B in Nöthen bietet sich an für ein kühles Bier oder ein gutes Essen auf der Terrasse des Hauses, wo man den Blick auf die wunderschöne Eifellandschaft genießen kann.

Text und Fotos: Ruth Dresen